20 Jahre Freundeskreis Uglitsch: 17 Radsportfreunde strampeln 740 Kilometer von Lana nach Idstein

20.09.2016 - Idsteiner Zeitung

 

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Die Radgruppe mit 17 Teilnehmern aus Deutschland und Russland wurde in
Lana von Bürgermeister Dr. Harald Stauder (Bildmitte) auf die 740 Kilometer
lange Strecke nach Idstein geschickt. Foto: RSV Idstein
IDSTEIN - (VoS). Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Freundeskreises Uglitsch (FKU) traten zehn russische und sieben deutsche Radsportfreunde auf ihrer einwöchigen Freundschaftsradtour von Lana in Südtirol nach Idstein gemeinsam kräftig in die Pedalen. Dass dies eine gelebte Freundschaft ist, erkennt man daran, was die Uglitscher auf sich nehmen, um dabei zu sein: Ein Teil der Gruppe reiste die 2600 Kilometer per Kleinbus und Auto an!
Komplettiert wurde der Tross von einem Begleitteam, das den Gepäcktransfer und die Versorgung übernahm, und sogar von einem Kamerateam des Uglitscher Fernsehens. Vorausgegangen waren umfassende organisatorische Vorbereitungen, wie Visabeschaffung, Flugtransfer und das Heranschaffen von Leihrennrädern, um die 740 Kilometer und gut 7000 Höhenmeter in Angriff nehmen zu können.
Die Planung der möglichst flachen Strecke über die Alpen übernahm der RSV Idstein, da den Uglitschern im heimischen Terrain keine Trainingsmöglichkeiten für das Bergfahren gegeben sind.
In Lana begrüßte Bürgermeister Dr. Harald Stauder die Gäste mit einem Grillfest im Garten des örtlichen Vereinshauses und schickte die Gruppe am nächsten Tag mit guten Wünschen auf die erste Etappe, nachdem für jeden ein passendes Rad gefunden war. Ein Rad wurde sogar aus Belgien, im Zuge der Freundschaft mit Uglitsch, von einem langjährigen Freund des RSV gespendet.

Profirad für einen russischen Profi

Ein besonders hochwertiges Rad wurde von der Firma Canyon Bicycles GmbH aus Koblenz für den einzigen „Profi“ unter den russischen Radsportfreunden, Dima aus Moskau, bereitgestellt.
Ein Guide aus Lana führte die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein auf dem schönen Vinschgauradweg an der Etsch entlang bis Glurns, dann begann der erste ernst zu nehmenden Aufstieg zum Reschenpass, den die einen fahrend, andere schiebend bewältigten. Spätestens hier zeigten sich deutliche Leistungsunterschiede im Fahrerfeld. Kurz vor dem ersten Etappenziel in Nauders, schon in Sichtweite des Hotels, kam es noch zu einem unglücklichen Sturz eines Teilnehmers, für den die Tour zum Bedauern aller im Krankenhaus endete.
Der nächste Tag startete bei strömenden Regen, aber hinter der Norbertshöhe ließ der Regen nach und auf dem Inntalradweg kam bereits wieder die Sonne durch. Nach der ersten Pause in Landeck stand die wohl größte Herausforderung der gesamten Tour, der Arlbergpass, bevor, der allerdings aufgrund von Bauarbeiten gesperrt war. So blieb nur die Option nach St. Anton zurückzufahren und per Bahn durch den Tunnel zu fahren.
Ab Feldkirch folgte eine angenehme Flachetappe im Rheintal und entlang des Bodensees. Nach einem weiteren Stopp im malerischen Stein am Rhein erreichten die Teilnehmer das dritte Etappenziel: Neuhausen am Rheinfall. Nach der Besichtigung des Rheinfalls am nächsten Morgen, wieder bei strahlendem Sonnenschein, galt es das letzte Mal Berge zu überwinden. Der Schwarzwald lag auf dem Weg zum nächsten Etappenziel, der Jugendherberge Schloss Ortenberg. Angekommen auf Schloss Ortenberg wurden alle mit einem tollen Spätsommerabend auf dem Schloss mit Blick über die Rheinebene entschädigt.

Gemeinsamer Ausflug nach Straßburg

Am Ruhetag stand ein Ausflug ohne Fahrräder in die Europastadt Straßburg auf dem Programm.
Am nächsten Tag galt es wieder aufs Rad zu steigen, die vorletzte Etappe führte über Baden-Baden überwiegend flach nach Heidelberg am Neckar und war mit 150 Kilometern der längste Tagesabschnitt. Nur wenig Zeit blieb am letzten Tag, die Schönheit Heidelbergs zu entdecken, wurde die sportliche Truppe doch am Nachmittag von den Freunden des FKU und Vertretern der Stadt in Idstein erwartet. Kurz vor dem Überqueren der Mainlinie kamen der Gruppe noch drei RSV-Vereinskollegen entgegen, um sie auf den letzten Kilometern zu begleiten.
Der Empfang in Idstein, symbolträchtig gewählt in der Uglitscher Straße, war herzlich. Nach der offiziellen Begrüßung durch Heinz-Egon Baasch (FKU-Vorsitzender) und Thomas Zarda (Stadtverordnetenvorsteher Idstein) konnten sich die Radler erfrischen und stärken.
Anschließend bezogen die russischen Freunde ihr „Sporthotel“ in der Erivan-Haub-Halle, das der TV 1844 Idstein bereitgestellt hatte. Am Abend gab es auf Einladung von Rainer Käsz aus Wörsdorf ein tolles Grillfest zur Begrüßung der Radler und der offiziellen Uglitsch-Delegation mit ausreichend Gelegenheit, die Eindrücke der Tour auszutauschen und die Freundschaft zu feiern.

 

 
Den Originalbericht finden Sie im Wiesbadener Kurier.